Ja richtig, Spiritualität ist ein Grundbedürfnis des Menschen und nicht nur eine Nebensache für Spinner. Das Bedürfnis nach Spiritualität ist in uns Menschen angelegt, die Suche nach der Sinnhaftigkeit des Lebens.
Spreche ich jedoch heute im Freundeskreis oder in der Öffentlichkeit über Spiritualität, werde ich entweder belächelt, nach dem Motto:
„Die kleine Träumerin“; oder gar verbal angegriffen und in die Querdenker-Ecke gedrängt. Hier sind sich viele Menschen schnell einig, was mich sehr wundert, denn schon Goethe meinte dazu:
„Dass ich erkenne, was die Welt // Im Innersten zusammenhält."
Und nicht nur Goethe, auch die Alten wussten, dass es mehr gibt zwischen Himmel und Erde. Die Welt ist größer, als nur das was wir sehen und verstehen können. Zum Glück, wie ich finde! Auch die Liebe und der Zufall wären Beispiele dafür. Hier kann die Wissenschaft mit ihren Erklärungen, nur einen Teil der Wahrnehmungen abdecken, der Rest ist unser Gefühl dazu und das ist sehr individuell.
Was genau bedeutet denn Spiritualität? Laut Wikipedia: „Erleben einer sinnlich nicht fassbaren und rational nicht erklärbaren transzendenten Wirklichkeit, die der materiellen Welt zugrunde liegt.
Ich bin in einer streng katholischen Gegend aufgewachsen. Es war schlimm. Es herrschte noch der Droh-Gott und der Pastor. Aber als Kind zu wissen, es gibt noch etwas Größeres, was noch mehr Macht hat als die Erwachsenen, hat mich tief beeindruckt. Das Gefühl, dass ich von meinem Schutzengel dem ich meine Sorgen und Nöte anvertrauen konnte, beschützt wurde wollte ich nicht missen. Das hat mir auch in späteren Jahren durch manche schwarze Stunden geholfen. Ich wäre heute nicht die, die ich bin ohne diese innige Verbindung, die so gar nichts mit der katholischen Kirche zu tun hat.
Für mich persönlich bedeutet Spiritualität, dass wir mit etwas größerem verbunden sind, welches über unsere normale Weltordnung hinaus geht. Man kann dies nicht wirklich mit Worten beschreiben, sondern eher über eine sinnliche innere Wahrnehmung erfahren. Und wir sind ein Teil davon, wir stehen im direktem Austausch damit. Es wirkt auf mich ein und alles was ich tue, denke und fühle wirkt ebenfalls darauf ein. Vielleicht wäre allumfassendes Bewusstsein ein treffenderer Begriff für das große Ganze.
Gut zu spüren ist diese Verbindung in der Natur, im Wald, am Meer, in den Bergen oder mit lieben Menschen. Es sind die Momente die uns auftanken lassen; wo wir uns angenommen fühlen. Jedoch auch die materielle Welt gehört für mich zur Spiritualität. Jede Erfindung, jeder künstlerische Akt, sei es ein Buch oder ein Film; jede Inspiration ist Ausdruck dieses höheren Bewusstseins.
Meine Idee ist es (und es ist sicherlich nicht nur meine), diese Verbundenheit auch in den Alltag zu integrieren und nicht nur zu besonderen Momenten oder für besondere Menschen.
Je bewusster ich mir meiner Wahrnehmung werde, umso mehr bin ich mit mir und dem Höheren verbunden. Ich spüre was zu mir gehört und was nicht, wo ich zu mir stehe und wo ich mich und meine Werte verrate.
Das ist für mich gelebte Spiritualität und meine Intuition und Medialität helfen mir dabei.
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